Amoklauf an der Columbine High School

Luftaufnahme der Columbine High School
Columbine (USA)
Columbine (USA)
Columbine
Lage der Schule in Columbine, Colorado, USA

Der Amoklauf an der Columbine High School, auch als Schulmassaker von Littleton bekannt, ereignete sich am 20. April 1999 an der Columbine High School in Columbine, einem nahe Littleton gelegenen Vorort von Denver im US-Bundesstaat Colorado. Bei dem Amoklauf erschossen zwei Abschlussklässler innerhalb einer Stunde zwölf Schüler im Alter von 14 bis 18 Jahren, einen Lehrer und sich selbst. Weitere 24 Menschen wurden verletzt. Viele der Überlebenden berichteten anlässlich des 20. Jahrestages im Jahr 2019, noch immer an den Folgen des Ereignisses zu leiden.

Die Täter – der 18-jährige Eric Harris und der 17-jährige Dylan Klebold – hatten den Massenmord monatelang vorbereitet, und nicht als Amoklauf, sondern als Bombenanschlag auf ihre Schule geplant, bei dem mehrere hundert Menschen sterben sollten. Aufgrund eines technischen Fehlers explodierten die von ihnen zu diesem Zweck in der Schulcafeteria platzierten Bomben jedoch nicht, weshalb sie ihren Plan spontan änderten und begannen, auf ihre Mitschüler zu schießen.

Ihre Motive konnten nicht mit Gewissheit geklärt werden. Während der Amoklauf in den Medien häufig als Racheakt für erlittenes Mobbing in der Schule eingestuft wurde, gingen die Ermittlungsbehörden nach Auswertung der von den Tätern hinterlassenen Tagebuch- und Videoaufzeichnungen davon aus, dass es ihnen in erster Linie darum ging, berühmt zu werden. Einzelne Experten vermuten auch eine politische oder ideologische Motivation. Bei beiden Tätern wurden post mortem schwere psychische Störungen diagnostiziert.

Es war nicht der erste Amoklauf an einer Schule in den Vereinigten Staaten, aufgrund der enormen Medienberichterstattung erregte der Fall jedoch erstmals weltweites Aufsehen. Die Tat entfachte zahlreiche öffentliche Debatten über mögliche Ursachen und Mitschuldige, wobei vor allem Mobbing, Psychopharmaka, die Verantwortung von Eltern und Lehrkräften, der Einfluss der Musikindustrie und von fiktionaler Gewalt auf Jugendliche, Subkulturen sowie das vielfach als zu liberal kritisierte Waffenrecht der USA diskutiert wurden. Als Reaktion auf den Vorfall erhöhten viele Schulen ihre Sicherheitsvorkehrungen und die US-Polizei änderte ihre Taktik beim Einschreiten in Amoklagen.

Die Tat gilt wegen ihrer weitreichenden Folgen als Wendepunkt in der Kultur der Vereinigten Staaten und wird insbesondere von den Generationen X und Y zu den bedeutendsten historischen Ereignissen der 1990er Jahre gezählt. Der Amoklauf an der Columbine High School ist zum Archetyp des School Shootings geworden und hat Einzug in die Populärkultur gehalten. Der nach der Tat weltweit zu verzeichnende Anstieg an Schulschießereien wird oft als „Columbine-Effekt“ bezeichnet, weil viele der späteren Amokläufer das Schulmassaker von Littleton als Inspiration für ihre eigene Tat nannten. In den USA werden Schüler, die nach dem 20. April 1999 geboren wurden, als „Generation Columbine“ bezeichnet, die nie eine Welt ohne School Shootings erlebt hat.


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